Aluminium in Impfstoffen
30. April 2015
Sehr geehrter Herr Prof. Knuf,
momentan ist Aluminium als Auslöser von neurologischen Erkrankungen in der Diskussion. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit eine derartige Erkrankung zu erleiden, wenn Aluminium als Immunstimulanz Inhaltsstoff der Impfungen ist und wie kann man Eltern überzeugen dennoch zu impfen ohne sich haftbar zu machen? Vielen Dank!
Sehr geehrte/Nutzer/in,
das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat am 21. Januar 2014 eine ausführliche Bewertung der Sicherheit von Aluminium als Adjuvanz in Therapieallergenen veröffentlicht (siehe pei.de/…/2014-01-21-sicherheitsbewertung-von-aluminium-in-therapieallergenen.html). Dieser Text beschreibt den aktuellen Kenntnisstand zu den wichtigsten Fragen zu dieser Thematik.
Aluminiumsalze werden seit 1926 als Adjuvanzien eingesetzt. Die Salze können das Impfantigen länger an der Injektionsstelle zurückhalten, zudem lösen sie eine unspezifische Entzündungsreaktion aus und aktivieren Th2-Zellen. Noch heute sind Aluminiumsalze das häufigste verwendete Adjuvanz. Als Adjuvanzien sind sie unbegrenzt verfügbar und kostengünstig herzustellen. Aus vielen Studien ist ihre gute Verträglichkeit bekannt. Allerdings haben sie bezogen auf viele Impfantigene auch nur eine sehr begrenzte adjuvierende Wirkung.
Die kumulative Gesamtdosis bis zum 18. Lebensjahr durch Impfungen laut Impfkalender beträgt maximal 7,78mg, wie das Ärztemagazin www.impfbrief.de ermittelt hat. Bei 2%iger Retention würden sich dadurch rund 0,15mg Aluminium zu der lebenslang akkumulierenden Menge von etwa 35mg addieren. Das PEI bewertete schon das Nutzen-Risiko-Verhältnis von Aluminiumsalzen in Therapieallergenen insgesamt und auch bei einer sich akkumulierende Menge von 0,24mg als positiv.
Ganz abgesehen von der Tatsache, dass ein Arzt/eine Ärztin, der/die ein zugelassenes Medikament nach Stand der Kunst empfiehlt, sich rein juristisch nicht strafbar macht, sehen wir daher auch aus wissenschaftlicher Sicht keinen Anlass, aus dem aluminiumhaltige Impfstoffe heute anders bewertet werden sollten.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Gesundes-Kind Team

Unser Expertenrat vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin an der Universitätsmedizin Mainz beantwortet Ihre Fragen zum Thema Impfschutz für Kinder.