Ansteckung mit Gürtelrose?

13. September 2021

Ich hatte vor zwei Tagen Kontakt zu meinem 6 Monate alten Enkelkind, habe es auch geküsst und heute erfahren, dass ich Gürtelrose im Gesicht habe. Am Samstag waren noch keine Bläschen zu sehen. Kann ich das Baby trotzdem angesteckt haben?

Eine Gürtelrose (Herpes Zoster) wird durch Varizella-Zoster-Viren hervorgerufen, die nach einer Windpocken-Erkrankung in Nervenzellen verbleiben und unter bestimmten Umständen wieder aktiv werden können. Eine Gürtelrose ist weniger ansteckend als die Windpocken. Die Windpocken sind bereits ein bis zwei Tage vor Auftreten des Hautausschlags ansteckend. Bei der Gürtelrose können die Viren erst nach Auftreten des Hautausschlags über die virushaltige Flüssigkeit in den Bläschen übertragen werden. Wer noch keine Windpocken durchgemacht hat und nicht dagegen geimpft ist, kann sich durch den Kontakt zu Gürtelrose-Bläschen mit dem Varizella-Zoster-Virus anstecken und an Windpocken erkranken. Um bei Gürtelrose eine Ansteckung zu vermeiden, sollten die Zoster-Bläschen bis zum Verkrusten sorgfältig abgedeckt werden.

Weitere Informationen finden Sie auf unseren Internetseiten unter gesundes-kind.de/…/ sowie beim Robert Koch-Institut unter rki.de/…/Ratgeber_Varizellen.html und rki.de/…/FAQ-Liste.html.

Eine durchgemachte Erkrankung an Gürtelrose schützt übrigens nicht davor, erneut daran zu erkranken. Die Herpes-Zoster-Impfung können auch Personen bekommen, die bereits in der Vergangenheit an Gürtelrose erkrankt waren. Der Impfstoff ist allerdings nicht zur Behandlung einer Gürtelrose vorgesehen. Die Impfung sollte erst erfolgen, wenn die akute Erkrankung vorüber ist und die Symptome abgeklungen sind.

Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine individuelle medizinische Beratung leisten können. Bester Ansprechpartner bei Fragen rund um die Gesundheit Ihres Enkelkindes und insbesondere, falls sich Krankheitszeichen entwickeln, ist der Kinderarzt bzw. die Kinderärztin.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Gesundes Kind-Team

*Die in den Antworten gegebenen Informationen entsprechen dem wissenschaftlichen Stand zum Zeitpunkt der Erstellung.
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Unser Expertenrat vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin an der Universitätsmedizin Mainz beantwortet Ihre Fragen zum Thema Impfschutz für Kinder.