Impfausweis übersetzen?
5. Oktober 2018
Guten Tag,
Meine Kinderärtzin Praxis hat mir eben gerade gesagt, dass das Impfung Büchlein meines Sohnes (11 Jahre alt) eine beglaubigte Übersetzung benötigt und auch noch einen Dokument vom Notar braucht. Wir waren davor in der Schweiz. Stimmt es ?
Im voraus vielen Dank.
Üblicherweise werden Impfungen in einem internationalen Impfausweis (International certificate of vaccination, gemäß den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO) dokumentiert. Ein solches Dokument würde für Ihre Kinderärztin ausreichen, um die bisherigen Impfungen Ihres Sohnes nachvollziehen und den Impfschutz ggf. entsprechend den deutschen Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission STIKO komplettieren zu können (Impfkalender in 20 Sprachen siehe gesundes-kind.de/…/).
Nicht dokumentierte Impfungen gelten laut STIKO als nicht durchgeführt und sollten altersgerecht nachgeholt werden (rki.de/…/impfen_migration_node.html).
Falls es sich bei dem Impfbuch Ihres Sohnes um keinen solchen internationalen Impfausweis handelt und die Einträge in einer der Kinderarztpraxis nicht geläufigen Sprache abgefasst sind, ist eine zuverlässige Übersetzung erforderlich, um feststellen zu können, welche Impfstoffe Ihr Sohn erhalten hat. Übersetzungen wesentlicher medizinischer Begriffe zum Thema Impfen in 15 Sprachen sind beim Robert Koch-Institut zu finden unter rki.de/…/glossar-uebersicht_GenTab.html. In vielen Fachübersetzungsbüros gibt es die Möglichkeit, eine beglaubigte Übersetzung des Impfpasses anfertigen zu lassen. Dokumente, die Sie für Impfungen zusätzlich von einem Notar benötigen, sind uns nicht bekannt. Möglicherweise handelt es sich hier um ein Missverständnis? Bitte fragen Sie nochmals genau in der Kinderarztpraxis nach. Sie können sich mit Ihrem Anliegen auch an das örtliche Gesundheitsamt wenden.
Bitte haben Sie Verständnis, dass wir nur allgemeine Hinweise, jedoch keine verbindlichen rechtlichen Auskünfte zu Ihrer Frage geben können.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Gesundes-Kind-Team

Unser Expertenrat vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin an der Universitätsmedizin Mainz beantwortet Ihre Fragen zum Thema Impfschutz für Kinder.