In jeder Schwangerschaft gegen Keuchhusten impfen?
26. November 2022
Sollte sich eine Schwangere in der Schwangerschaft gegen Pertussis impfen lassen, auch wenn sie bereits in der vorherigen Schwangerschaft (1. Kind ist erst 1,5 Jahre alt) geimpft wurde?
Die Ständige Impfkommission STIKO empfiehlt, dass sich Schwangere möglichst früh im dritten Schwangerschaftsdrittel gegen Pertussis (Keuchhusten) impfen lassen. Wenn eine Frühgeburt wahrscheinlich ist, soll die Impfung ins zweite Schwangerschaftsdrittel vorgezogen werden. Durch die Impfung soll sowohl die werdende Mutter als auch das Neugeborene geschützt werden. Junge Säuglinge sind durch Keuchhusten besonders gefährdet. Um das Kind in den ersten Lebensmonaten zu schützen, bis bei ihm selbst ein Impfschutz aufgebaut ist, wird eine Impfung der werdenden Mutter empfohlen.
Die Impfung sollte in jeder Schwangerschaft erfolgen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) haben verschiedene Untersuchungen gezeigt, dass Säuglinge von Müttern, die ein bis zwei Jahre vor der Schwangerschaft gegen Pertussis geimpft worden waren, nur eine unzureichende Antikörperkonzentration im Nabelschnurblut aufweisen. Der Säugling ist daher nicht ausreichend mitgeschützt. Weitere Studien belegen, dass die mütterlichen Antikörper schon 12 Monate nach der Pertussis-Impfung wieder stark abgefallen sind und im Falle einer erneuten Schwangerschaft ohne Auffrischimpfung für den passiven Schutz des Kindes nicht hoch genug wären.
Weitere Informationen finden Sie unter rki.de/…/FAQ-Liste_Pertussis_Impfen.html sowie unter gesundes-kind.de/…/.
Bitte lassen Sie sich bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin individuell beraten.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Gesundes-Kind-Team

Unser Expertenrat vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin an der Universitätsmedizin Mainz beantwortet Ihre Fragen zum Thema Impfschutz für Kinder.