Nach Pneumonie trotzdem gegen Pneumokokken impfen?

6. November 2018

Guten Tag,

ich bin 61 Jahre alt und hatte vor 3 Jahren eine Pneumonie. Kann ich mich dann trotzdem gegen Pneumokokken impfen lassen oder ist das nicht mehr sinnvoll?

Eine Pneumonie (Lungenentzündung) kann durch ganz unterschiedliche Erreger hervorgerufen werden. Neben verschiedenen Pneumokokken-Stämmen zählen dazu auch andere Bakterien, Viren und Pilze.

Nach einer durchgemachten Pneumonie ist man daher künftig nicht generell gegen Pneumokokken immun und eine Pneumokokken-Impfung ist somit nicht überflüssig. So können Menschen, die beispielsweise eine Lungenentzündung durch Grippeviren hatten, später an einer Pneumokokken-Infektion erkranken. Auch nach einer Pneumokokken-Pneumonie, die eine Immunität nur gegenüber dem ursächlichen Pneumokokken-Serotyp hinterlässt, ist eine Erkrankung durch Pneumokokken eines anderen Stamms möglich.

Der Pneumokokken-Impfstoff (PPSV23), der für alle Personen ab 60 Jahren empfohlen wird, deckt 23 Pneumokokken-Serotypen ab, die am häufigsten für Pneumokokken-Erkrankungen verantwortlich sind. Daher ist die Impfung auch nach einer Pneumokokken-Pneumonie sinnvoll, um sich vor den anderen im Impfstoff enthaltenen Pneumokokken-Serotypen zu schützen. Eine Pneumonie in der Vorgeschichte zählt nicht zu den Gegenanzeigen, bei denen auf die Impfung zu verzichten wäre. Die Impfung kann etwa vier Wochen nach Ausheilung der Pneumonie gegeben werden.

Bitte lassen Sie sich von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin individuell beraten.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Gesundes-Kind-Team

*Die in den Antworten gegebenen Informationen entsprechen dem wissenschaftlichen Stand zum Zeitpunkt der Erstellung.
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Unser Expertenrat vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin an der Universitätsmedizin Mainz beantwortet Ihre Fragen zum Thema Impfschutz für Kinder.