Was tun bei fehlenden Röteln-Antikörpern?

29. Oktober 2019

Guten Tag, ich habe 1981 und 1995 jeweils eine Rötelnimpfung erhalten. Ich bin jetzt 41 Jahre alt und habe zwei Kinder. Bei der ersten Schwangerschaft war der Rötel Antikörpertest Immunität anzunehmen bei der zweiten Schwangerschaft war bei dem Röteln Antikörpertest der Vermerk nicht nachweisbar. Muss ich mich im Falle einer weiteren Schwangerschaft erneut impfen lassen?

Bei zwei dokumentierten, das heißt im Impfpass eingetragenen Impfungen gegen Röteln sind dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge Frauen im gebärfähigen Alter zuverlässig gegen Röteln bzw. eine eventuelle Rötelnembryopathie in der Frühschwangerschaft geschützt. Eine Antikörperkontrolle ist nach Angaben des RKI in diesem Fall nicht erforderlich und wird nicht empfohlen.

Sind zwei Röteln-Impfungen dokumentiert, ist nach Einschätzung des RKI auch bei negativem oder grenzwertigem Antikörpertiter von Schutz auszugehen. Der Schutz gegen Röteln wird nicht nur durch Antikörper vermittelt, die bei der Diagnostik überprüft werden können, sondern auch durch eine zelluläre Immunität, für kein Routinemessverfahren zur Verfügung steht. Hinzu kommt die Beobachtung, dass in Deutschland Rötelnembryopathien nur noch sehr selten und stets bei ungeimpften Frauen auftreten.

Ist keine oder nur eine Röteln-Impfung dokumentiert oder der Impfstatus unklar, sollte bei Frauen im gebärfähigen Alter der Impfschutz gegen Röteln komplettiert werden. Fehlende Impfungen müssen vor einer Schwangerschaft verabreicht werden; in der Schwangerschaft darf nicht gegen Röteln geimpft werden.

Weitere Informationen können Sie nachlesen unter rki.de/…/Liste_Roeteln.html sowie rki.de/…/FAQ-Liste_Roeteln_Impfen.html.

Bitte haben Sie Verständnis, dass wir nur allgemeine Hinweise, aber keine individuelle Impfempfehlung geben können und lassen Sie sich von Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin individuell beraten.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Gesundes-Kind-Team

*Die in den Antworten gegebenen Informationen entsprechen dem wissenschaftlichen Stand zum Zeitpunkt der Erstellung.
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Unser Expertenrat vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin an der Universitätsmedizin Mainz beantwortet Ihre Fragen zum Thema Impfschutz für Kinder.