Impfung gegen
Japanische Enzephalitis
Krankheitsbild |
Die Japanische Enzephalitis ist eine Entzündung des Gehirns, die durch Viren hervorgerufen wird. Die Erkrankung kann mild mit Fieber und Kopfschmerzen verlaufen, aber auch zu bleibenden Hirnschäden führen oder tödlich enden. |
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Übertragung und Vorkommen |
Das Japanische-Enzephalitis-Virus (JEV) wird durch Stechmücken übertragen. Es ist in Ost-, Südost- und Südasien bis in die Nordspitze Australiens je nach Jahreszeit mehr oder weniger stark verbreitet. |
Vorbeugung |
Zum Schutz gegen Japanische Enzephalitis steht eine Impfung zur Verfügung. Zudem ist auf einen guten Mückenschutz zu achten. |
Impfstoff |
Totimpfstoff zur Injektion (in der Spritze) |
Impfempfehlung |
Je nach Art der Reise oder besonderen Risikofaktoren wird vor einem Aufenthalt in Gebieten, in denen Japanische Enzephalitis auftritt, eine Reiseimpfung empfohlen. |
Unser Rat für Sie:
Erkundigen Sie sich vor Fernreisen, insbesondere nach Süd-, Südost- oder Ostasien, ob eine Impfung gegen Japanische Enzephalitis ratsam ist.
Wenn Sie noch mehr hierzu wissen möchten, wenden Sie sich an Ihren Arzt/Ihre Ärztin oder an die Experten der Universitätsklinik Mainz.
>> Kostenerstattung für Impfungen außerhalb des Impfkalenders
Krankheitsbild Japanische Enzephalitis
Symptome und Verlauf
Die meisten Infektionen mit dem Japanische Enzephalitis-Virus (JEV) verlaufen mild oder ohne Krankheitszeichen. Etwa einer von 250 Infizierten erkrankt jedoch an einer schweren Entzündung des Gehirns (Enzephalitis). Dabei treten 4 bis 14 Tage nach der Ansteckung plötzlich Fieber, starke Kopfschmerzen und Erbrechen auf. Motorische Störungen und Bewusstseinstrübungen können sich entwickeln.
Bis zu 30 Prozent der an Japanischer Enzephalitis Erkrankten sterben. Bei rund 30 Prozent der Erkrankten, die überleben, bleiben Krampfanfälle, Gangstörungen, Lähmungen oder auch geistige Behinderung oder Verhaltensstörungen zurück.
Erkennung und Behandlung
Entsprechende Krankheitszeichen während oder nach einem Aufenthalt in betroffenen Regionen weisen auf eine Japanische Enzephalitis hin. Durch Laboruntersuchungen kann die Diagnose gesichert werden.
Eine ursächliche, gegen das Virus wirksame Behandlung ist nicht bekannt. Unterstützende Behandlungsmaßnahmen haben zum Ziel, die Krankheitszeichen zu lindern und den Patienten zu stabilisieren.
Übertragung und Vorkommen
Das Japanische-Enzephalitis-Virus ist vor allem in Ost-, Südost- und Südasien bis in die Nordspitze Australiens je nach Jahreszeit mehr oder weniger stark verbreitet (siehe Karte). Das Virus vermehrt sich vor allem in Wasservögeln und Schweinen und kann durch den Stich infizierter Culex-Mücken, die in der Dämmerung und nachts aktiv sind, auf den Menschen übertragen werden.
Erkrankungsfälle treten insbesondere in ländlichen Regionen mit Reisfeldern sowie in wasser- und sumpfreichen Gebieten bzw. in der Regenzeit auf, sind aber auch in Randgebieten von Städten beobachtet worden.
Jedes Jahr treten in Asien schätzungsweise 68.000 Erkrankungen an Japanischer Enzephalitis auf.
Vorbeugung
Zusätzlich zum Schutz vor Mückenstichen stellt die Impfung die einzig wirksame Vorbeugungsmaßnahme gegen die Japanische Enzephalitis dar.
Impfung gegen Japanische Enzephalitis
Impfstoff
In Deutschland ist gegen Japanische Enzephalitis ein Totimpfstoff für Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab einem Alter von 2 Monaten zugelassen. Der Impfstoff enthält abgetötete (inaktivierte) Viren des Stamms SA14-14-2.
Anwendung des Impfstoffs
Der Impfstoff gegen Japanische Enzephalitis wird meist in den Muskel des Oberarms gespritzt, bei Säuglingen ist auch eine Impfung in die Oberschenkelmuskulatur möglich.
Die konventionelle Grundimmunisierung besteht aus 2 Dosen im Abstand von 28 Tagen. Kleinkinder unter 3 Jahren erhalten jeweils die halbe Dosis. Bei Erwachsenen bis zum Alter von 65 Jahren ist auch ein Schnellschema mit zwei Impfungen im Abstand von 7 Tagen möglich. Eine Reiseimpfung gegen Japanische Enzephalitis sollte mindestens eine Woche vor einem möglichen Kontakt mit dem Erreger abgeschlossen sein.
Eine Wiederimpfung wird innerhalb von 12 bis 24 Monate nach der 2. Impfdosis vor erneuter Reise in ein Risikogebiet empfohlen. Weitere Auffrischimpfungen sollten bei Bedarf alle 10 Jahre erfolgen
Der Langzeitschutz nach der ersten Auffrischimpfung bei Kindern sowie bei Menschen über 65 Jahren ist nicht bekannt.
Wirksamkeit des Impfstoffs
Die Schutzwirkung tritt etwa eine Woche nach der 2. Impfdosis ein. Etwa 97 bis 99 Prozent der Geimpften entwickeln Antikörper.
Wer geimpft sein sollte
Die Reiseimpfung wird empfohlen bei längerfristigem Aufenthalt oder wiederholten Kurzzeitreisen in Gebiete in Süd-, Südost- und Ostasien, in denen Japanische Enzephalitis gehäuft auftritt sowie unabhängig von der Gesamtreisedauer bei Reisen mit erhöhtem Infektionsrisiko wie z.B. bei Übernachtungen in ländlichen Regionen, speziell während der Hauptübertragungszeit.
Die Impfung sollte auch bei Reisen während der Hautübertragungszeit erwogen werden, wenn persönliche Risikofaktoren vorliegen, wie Störungen des Immunsystems oder bestimmte andere Erkrankungen, sowie bei Menschen über 50 Jahren und Kindern.
Reisende sollten die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes für ihr Zielland beachten und sich von einem reisemedizinisch tätigen Arzt/einer Ärztin beraten lassen.
Wer nicht geimpft werden sollte
Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Impfstoffbestandteile darf nicht geimpft werden.
Bei akuten fieberhaften Erkrankungen ist die Impfung zu verschieben. Während einer Schwangerschaft und auch in der Stillzeit sollte die Impfung gegen Japanische Enzephalitis möglichst vermieden werden.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter "Besondere Situationen & Erkrankungen".
Nebenwirkungen des Impfstoffs
Mögliche Lokal- und Allgemeinreaktionen
Sehr häufig kommt es zu Reaktionen an der Impfstelle wie Rötungen, Schmerzen oder Schwellungen. Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, grippeähnliche Symptome sowie Müdigkeit können ebenfalls auftreten.
Alle diese Erscheinungen sind nur vorübergehend und klingen in der Regel rasch und folgenlos ab.
Mögliche Komplikationen
Bislang wurden keine schweren Nebenwirkungen bekannt.
Weitere Informationen finden Sie unter "Mögliche Nebenwirkungen".
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