Übergewichtige Jugendliche: Abnehmen schützt das Herz
Übergewicht sorgt schon bei Kindern und Jugendlichen für ungünstige Veränderungen des Herzmuskels....
Eine Gewichtsreduktion kann bei übergewichtigen Jugendlichen eine positive Wirkung auf die Herzgesundheit haben: Denn die durch das Übergewicht verursachten frühen ungünstigen Veränderungen der Herzmuskulatur lassen sich durch das Abnehmen wieder verbessern. Das zeigt eine neue Studie aus Leipzig, die auf dem Europäischen Kardiologiekongress (ESC) in Barcelona Ende August präsentiert wurde.
Die Forscher des Herzzentrums Leipzig und der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin Universitätsklinikum Leipzig untersuchten insgesamt 60 Jugendliche: 30 von ihnen waren und blieben normalgewichtig, 15 waren und blieben übergewichtig und 15 reduzierten im Kontrollzeitraum von 3,2 Jahren ihr Übergewicht. Die Untersuchungen wurden mittels einer Ultraschall-basierten Kontraktionsanalyse der Herzmuskulatur durchgeführt.
Bei der Erstuntersuchung wiesen die übergewichtigen Jugendlichen einen signifikant höheren Blutdruck auf als ihre normalgewichtigen Altersgenossen, ebenso war bei ihnen die Muskelmasse der linken Herzkammer deutlich vergrößert. Diese blieb im Lauf des Kontrollzeitraums bei den normalgewichtigen Jugendlichen unverändert, nahm bei den übergewichtigen zu und verkleinerte sich bei den Jugendlichen, die ihr Gewicht reduzierten. Im Kontrollzeitraum verbesserten sich die Werte nur bei den Jugendlichen mit Gewichtsabbau, in den beiden anderen Gruppen blieben sie gleich.
„Eine Gewichtsreduktion führt bei Jugendlichen zu einer Verbesserung der strukturellen und funktionellen Veränderungen des Herzens, die durch das Übergewicht bedingt sind“, so Studienautor OA Dr. Efraim Winzer vom Herzzentrum Leipzig. „Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit und Potenz von primär- und sekundärpräventiven Maßnahmen.“
Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zum Europäischen Kardiologiekongress (ESC) 2017
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(Prof. Dr. Eckart Fleck, Pressesprecher, Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.)
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Quelle: idw, ESC P4410, European Heart Journal