Bereits eine geringe Gewichtszunahme erhöht das Risiko für Bluthochdruck
Eine geringe Gewichtszunahme erhöht bei vorher normalgewichtigen Kindern schon das Risiko, Bluthochdruck zu entwickeln. Zu diesem Ergebnis kommt eine amerikanische Studie.
„Bluthochdruck bzw. Hypertonie in der Jugend setzt sich bis ins Erwachsenenalter fort und ist mit Herz- und Gefäßschäden verbunden“, sagte die Hauptautorin der Studie, Dr. Corinna Koebnick von Kaiser Permanente Southern California. "Da manche Organschäden nicht mehr rückgängig gemacht werden können, ist es wichtig, Bluthochdruck vorzubeugen." Koebnick erklärte, die neuen Studienergebnisse zeigten, dass sich sogar ein paar zusätzliche Pfunde auswirkten.
Die Forscher*innen untersuchten zwischen 2008 und 2015 elektronische Patientenakten von mehr als 800.000 südkalifornischen Kindern und Jugendlichen im Alter von 3 bis 17 Jahren. Sie verglichen dabei den Body-Mass-Index (BMI) – eine Einteilung basierend auf Größe und Gewicht – zu Beginn und nach fünf Jahren. Sie dokumentierten auch, wer Bluthochdruck hatte. Das Forscherteam gruppierte die Kinder nach Gewicht: niedriges Körpergewicht (5. bis 39. Perzentil); mittleres Körpergewicht (40. bis 59. Perzentil); hohes Körpergewicht (60. bis 84. Perzentil).
Im Vergleich zu Jugendlichen mit mittlerem Durchschnittsgewicht war das Risiko, innerhalb von fünf Jahren an Bluthochdruck zu erkranken, bei Jugendlichen mit hohem Durchschnittsgewicht um 26% erhöht. Jede BMI-Einheit, die pro Jahr zugenommen wurde, erhöhte ihr Risiko um 4%. Jungen neigten mehr zu Bluthochdruck als Mädchen.
„Starkes Übergewicht könnte der wichtigste Risikofaktor für Bluthochdruck in der Kindheit sein“, betonte Dr. Poornima Kunani. Sie ist Kinder- und Jugendärztin und Forscherin am Kaiser Permanente Manhattan Beach Medical Office in Kalifornien.
Die Studienergebnisse wurden in JAMA Network Open veröffentlicht.
Quellen: HealthDay, Kaiser Permanente, JAMA Network Open