Bereits Kinder können das metabolische Syndrom entwickeln
Bisher war die gefährliche Kombination von Übergewicht, Bluthochdruck, zu hohem Blutzucker und...
„Es handelt sich hier nicht um eine eigenständige Krankheit, sondern um eine besonders gefährliche Kombination von Krankheiten und Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Im Englischen wird diese Kombination bei Erwachsenen auch ‚deadly quartet‘ bzw. ‚tödliches Quartett‘ genannt. Kinder unterscheiden sich deutlich von Erwachsenen - schon alleine in Bezug auf Fettverteilung, Wachstum und im Hinblick auf Proportionen“, erklärt Dr. Hermann Josef Kahl, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).
Auf der Basis der Daten von mehr als 12.000 Kindern aus acht europäischen Ländern im Alter von drei bis zehn Jahren wurde deshalb ein Referenzsystem entwickelt, um für heranwachsende Mädchen und Jungen Grenzwerte zu ermitteln. So kann der Kinder- und Jugendarzt, wenn mehrere oder alle Werte im Grenzbereich oder sogar darüberliegen, die Entwicklung des Kindes genauer beobachten und bei Bedarf geeignete Gegenmaßnahmen einleiten. Zur Bestimmung des metabolischen Syndroms werden bei Kindern insbesondere der Hüftumfang zur Beurteilung der Fettverteilung, die Triglyzerid- bzw. HDL-Cholesterinwerte für den Fettstoffwechsel, der Nüchternglukosewert (Blutzucker nüchtern) für das Diabetesrisiko und der systolische und diastolische Blutdruck herangezogen. „Ziel ist es, zu verhindern, dass Kinder und Jugendliche bereits mit einem erhöhten Krankheitsrisiko aufwachsen, wie z.B. für Diabetes. Die Kindheit ist eine entscheidende Phase, um sich eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung und genügend Bewegung anzueignen“, so Dr. Kahl.
Erst vor Kurzem hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) darauf aufmerksam gemacht, dass sich die Zahl der fettleibigen Kinder und Jugendlichen im Alter von fünf bis 19 Jahren weltweit in den letzten vier Jahrzehnten verzehnfacht hat.
Quelle: BIPS, The Lancet Child & Adolescent Health, WHO
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