Masern in Europa: Anstieg um 400 Prozent

Sinkende Impfquoten führen 2017 vermehrt zu Masernerkrankungen - Ausbrüche auch in Deutschland.

Durch ausreichend hohe Durchimpfungsraten könnten Masernfälle vermieden und die Erkrankung sogar ausgerottet werden. In europäischen Ländern erkrankten im vergangenen Jahr allerdings viermal so viel Menschen wie im Vorjahr. Rückläufige Impfquoten sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO eine Ursache für diesen Anstieg, teilweise lag auch eine Impfstoff-Verknappung vor.

Insgesamt erkrankten 21.315 Personen im vergangenen Jahr an Masern und 35 Menschen starben. Größere Ausbrüche mit mindestens 100 Erkrankten erlebte jedes vierte Land (15 Länder) der europäischen WHO-Region, die 53 Länder zählt. Die höchsten Erkrankungszahlen wurden aus Rumänien (5562), Italien (5006) und der Ukraine (4767) gemeldet. Diese Länder sind seit einigen Jahren mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert, wie einem generellen Rückgang der Impfraten bei den Routineimpfungen, durchgehend niedrigen Impfraten in bestimmten Bevölkerungsgruppen, Problemen bei der Impfstoffversorgung und Defiziten in den Krankheitsüberwachungssystemen.

Auch Deutschland von größeren Ausbrüchen betroffen

Auch in den Ländern Griechenland (967), Deutschland (927), Serbien (702), Tadschikistan (649), Frankreich (520), der Russischen Föderation (408), Belgien (369), dem Vereinigten Königreich (282), Bulgarien (167), Spanien (152), Tschechien (146) und der Schweiz (105) wurden größere Ausbruchsgeschehen gemeldet. Dabei wurden in Deutschland dreimal mehr Masernfälle gezählt wie im Vorjahr. Kein einziges Bundesland blieb verschont, wobei die meisten Erkrankungsfälle in Nordrhein-Westfalen auftraten.

Quelle: Pressemitteilung Weltgesundheitsorganisation – Regionalbüro für Europa, vom 19. Februar 2018



28.02.2018 / www.kinderaerzte-im-netz.de
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