RKI-Bericht: Tausende Kinder in Deutschland ohne Masernimpfung
Verfehlte Ziele und zu niedrige Quoten: Bei Impfungen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland beschreibt ein neuer Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) einige Defizite. So seien zum Beispiel nach einer Hochrechnung zum sechsten Lebensjahr 35.000 Kinder in Deutschland noch ohne Masernimpfung, wie aus der am Donnerstag (30.7.) veröffentlichten Untersuchung hervorgeht.
„Entscheidende Impfquoten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland sind in allen Altersbereichen zu niedrig“, bilanzierte RKI-Präsident Lothar Wieler. Laut Bericht zeigten sich bei fast allen Impfungen die gleichen Mängel: Sie begännen später als empfohlen, und Impfserien würden nicht zeitgerecht abgeschlossen. Das RKI spricht zudem von großen regionalen Unterschieden beim Impfstatus.
Bei der Masernimpfung wird nach RKI-Angaben zwar über die vergangenen Jahre ein Anstieg verzeichnet. Das Ziel, dass 95% der Kinder zum Schuleingang zweimal gegen Masern geimpft sein sollen, wird dem Bericht zufolge aber bundesweit (93,1%) noch nicht erreicht.
Die Autoren zogen nach eigenen Angaben erstmals zwei Datenquellen für die Analyse heran: den Impfstatus aus den Schuleingangsuntersuchungen 2018 sowie Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen bis einschließlich 2019. Auswirkungen der neuen Masern-Impfpflicht sind damit noch nicht erfasst. Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten. Angestrebt wird die Elimination.
Quelle. dpa, RKI