Schulen eine Woche geschlossen - weitgehend positive Zwischenbilanz
Eine Woche nach dem Beginn flächendeckender Schulschließungen in Deutschland zieht der Grundschulverband (GSV) eine positive Zwischenbilanz.
Die erste Woche sei überwiegend ruhig abgelaufen, Maßnahmen zum Abmildern der Folgen des Unterrichtsausfalls an den Grundschulen seien ohne größere Schwierigkeiten in die Wege geleitet worden, sagte die GSV-Vorsitzende Maresi Lassek der Deutschen Presse-Agentur. „Die Schulen haben offensichtlich dafür sorgen können, dass diese besondere Situation in ruhigen und geordneten Bahnen verläuft.“ Es gebe ein großes Engagement von Lehrkräften und Schulleitungen und Unterstützung von den Eltern.
Der Verband hatte in seinen Landesgruppen nach ersten Erfahrungen gefragt. Demnach schaffen es die Grundschulen, den Unterricht durch verschiedene Maßnahmen im Rahmen des Möglichen aufrechtzuerhalten. In vielen Fällen seien Kindern noch vor der Schließung der Schulen Materialien mitgegeben worden. Aufgaben würden zudem über Schulwebseiten oder auch per Email übermittelt. Dort wo digitale Kontakte mit Eltern schwierig seien, würden Arbeitspläne und Aufgaben auch als „analoge Lernpakete“ zum Abholen in der Schule bereitgestellt oder auch von Lehrkräften ausgefahren.
Nach GSV-Angaben treten in dieser Situation aber auch Probleme und „extreme Unterschiede zwischen Schulstandorten“ zu Tage. Nicht alle Familien hätten Tablets oder Drucker und damit Nachteile. Befürchtet werde auch, dass Unterschiede zwischen Kindern noch größer werden könnten. So meldeten sich zum Beispiel manche Eltern nicht zurück, auch wenn die Lehrerin Kontaktdaten übermittele und um Rücksprache bitte. Manche Lehrkräfte hätten außerdem die Sorge geäußert, dass mitgegebene Arbeitshefte, wenn sie erst einmal zu Hause sind, nicht wieder in die Schule gebracht würden.
Die angebotene Notbetreuung für Kinder, deren Eltern in sogenannten systemrelevanten Berufen arbeiten, wurde nach Angaben des Grundschulverbands in der ersten Woche in überschaubarem Maß in Anspruch genommen. „Die Eltern zeigen eine hohe Bereitschaft, die Betreuung zu Hause zu leisten“, sagte Lassek.
Quelle: dpa