7 Fakten über Keuchhusten

In Großbritannien und den USA werden aktuell große Ausbrüche von Keuchhusten beobachtet. Es ist möglich, dass auch in Deutschland ähnliches geschieht. Wir informieren Sie mit 7 einfachen Fakten über Keuchhusten und die vorbeugende Impfung.

Pertussis ist sehr ansteckend
Pertussis verbreitet sich durch Husten und Niesen schnell von Mensch zu Mensch. Eine erkrankte Person kann 12 bis 15 andere Menschen anstecken. Viele infizierte Säuglinge werden durch ältere Geschwister, Eltern oder Pflegern angesteckt, die nicht wissen, dass sie erkrankt sind. Bei einer Erkältung mit schwerem Husten oder langem Verlauf sollte daher ein Arzt aufgesucht werden.

Nicht jeder Husten ist Pertussis und nicht jeder Erkrankte "keucht"
Pertussis beginnt mit Erkältungssymptomen und eventuell mildem Husten und Fieber. Nach ein bis zwei Wochen kann schwerer Husten beginnen, der sich anders als bei normalen Erkältungen mit Hustenanfällen über Wochen hinzieht. Bei vor allem ungeimpften Teenagern und Erwachsenen kann der Husten mit schweren Anfällen über Monate anhalten. Auch Säuglinge husten nicht unbedingt. Stattdessen kann es bei ihnen zu Atemnot und Atemstillständen kommen. Sobald Atemnot auftritt, sollte ein Arzt hinzugezogen werden, sie kann selten zum Ersticken führen.

Neugeborene zu schützen, ist schwierig
Der Impfschutz eines zeitgerecht geimpften Säuglings ist frühestens ab einem Alter von 4,5 Monaten vollständig. Im Erwachsenenalter verläuft Keuchhusten oft untypisch. Viele Erwachsene kennen lange Zeit die Ursache ihrer vermuteten Erkältung nicht oder erfahren diese nie. Deshalb ist der einzige Weg, junge Säuglinge zu schützen, die Erwachsenen in ihrer Umgebung vor der Geburt zu impfen.

Auch Erwachsene sollten sich impfen lassen
Jeder Erwachsene, der nach längerer Zeit eine Auffrischimpfung gegen Tetanus und Diphtherie erhält, soll in Deutschland einmalig gleichzeitig gegen Keuchhusten geimpft werden. Außerdem sollten gebärfähige Frauen vor der Empfängnis und werdende Väter spätestens vier Wochen vor der Geburt geimpft werden. Wurde die Impfung der Mutter versäumt, ist diese baldmöglichst nach der Geburt nachzuholen. Zum anderen sollten alle Menschen, die Kontakt mit Säuglingen haben, einen Impfschutz gegen Keuchhusten haben. Neben den Eltern gehören dazu ältere Geschwister, Großeltern, Tagesmütter und andere Personen, die an der Betreuung beteiligt sind wie eventuell Nachbarn.

Es gibt keine lebenslange Immunität durch die Impfung oder durch eine Infektion
Wie man heute weiß, kann sich unser Immunsystem den Erreger des Keuchhustens extrem schlecht merken. Egal ob nach Erkrankung oder Impfung: Die Immunität lässt nach 4 bis 12 Jahren nach.

Auch in Regionen mit hohen Impfraten kommt es alle 3 bis 5 Jahre zu Ausbrüchen
In den USA wurden im Jahr 2012 rund 4.600 Fälle von Keuchhusten gemeldet. Im Jahr zuvor waren es in ganz USA nur knapp 1.000 Fälle. Großbritannien verzeichnete 2012 mit mehr als 7.700 Erkrankten einen noch größeren Ausbruch, der auch noch nicht beendet ist. Dort lag die Fallzahl in den Vorjahren zwischen rund 350 und 800 Patienten pro Jahr. Keuchhusten ist in Deutschland nicht meldepflichtig. In den Jahren 2007 bis 2009 wurden aus den fünf neuen Bundesländern mit Statistiken dazu jeweils mehr als 5.200, 4.400, und 3.400 Erkrankungen bekannt.

Die Impfung schützt vor schwerer Krankheit
Der Impfschutz liegt bei etwa 85 Prozent. Kommt es trotz Impfung zur Erkrankung, verläuft diese in der Regel nicht so schwer: Hustenanfälle, Keuchen und Erbrechen nach Hustenanfällen sind seltener und weniger Kinder leiden unter Atemnot oder Erbrechen.

Wenn Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt/Ihre Ärztin oder direkt an das Gesundes-Kind-Ärzteteam: https://www.gesundes-kind.de/faq/expertenrat.jsp. Lassen Sie sich von unserem Vergissmeinnicht-Service an alle wichtigen U-Untersuchungen und Impftermine erinnern jetzt auch gratis als iPhone App (https://www.gesundes-kind.de/recall/anmeldung/default.jsp).

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Mit freundlichen Grüßen
Ihr Gesundes-Kind-Team



Quellen:
Bericht der US-amerikanischen CDC:
http://www.pbs.org/newshour/rundown/2012/08/whooping-cough-outbreak-top-10-things-you-should-know.html
Bericht der Health Protection Agency, Großbritannien: http://www.hpa.org.uk/hpr/archives/2012/news4812.htm#prtsss1210

Veröffentlichung: 20.01.2013 / Redaktion Gesundes-Kind.de
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