Krabbeln im Gebüsch

Wenn im Frühling die die Temperaturen über 8°C klettern, krabbeln auch Zecken aus ihrem Winterversteck. Ein Zeckenstich an sich ist nicht gefährlicher als ein Mückenstich. Leider können Zecken jedoch Krankheiten übertragen: die Lyme-Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).

Lyme-Borreliose
Die Lyme-Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Erkrankung in Europa. Etwa 5 bis 35 Prozent aller Zecken sind mit Borrelien befallen, ältere (größere) Zecken zu rund einem Fünftel, junge (sehr kleine) Zecken nur zu etwa 1 Prozent. Man muss auf der gesamten Nordhalbkugel der Erde mit Borreliose durch Zeckenstich rechnen. Zu den bekannten Spätschäden dieser bakteriellen Infektion gehören eine chronische fortschreitende Arthritis (Gelenkentzündung) sowie Lähmungen.

FSME
Die FSME ist vor allem im Süden und Osten Europas verbreitet, auch in Deutschland kommt sie vorwiegend in Bayern und Baden-Württemberg vor. In den meisten FSME-Gebieten beherbergt nur etwa jeder zwanzigste bis tausendste Zecke das Virus. Die Mehrzahl der FSME-Infektionen verläuft ohne erkennbare Krankheitszeichen. Jeder zehnte Infizierte entwickelt jedoch schwere Symptome wie eine Hirnhaut-, Hirn- oder Nervenentzündung. Krampfanfälle, Lähmungen und Störungen der Hirnfunktion sind die Folge. In ein Prozent der Fälle kommt es zu schweren Verläufen mit teilweise bleibenden Schäden. 0,1 Prozent der Infektionen verlaufen tödlich.

Wie kann man sich schützen?
Richtig vorbeugen. Im Wald, aber auch an Wegrändern in der Feldmark und in Parks halten sich Zecken vor allem im Laub des Vorjahres und in bodennahen Pflanzen auf (hohes Gras, Kraut, Farne, Strauchwerk). Kleidung, die möglichst viel Körperoberfläche bedeckt, senkt das Risiko: z.B. lange Hosen, langärmelige Hemden und festes Schuhwerk. Insektenabwehrende Mittel unterstützen für etwa 2 Stunden.
Suchen Sie Ihre Kinder und sich nach Aufenthalten in einem Zeckengebieten möglichst sofort sorgfältig nach Zecken ab.
FSME-Viren gelangen von einer infizierten Zecke sofort in den Menschen. Gegen FSME kann vorbeugend geimpft werden (siehe auf www.gesundes-kind.de unter "Impfschutz A-Z").

Richtig reagieren. Die Erreger der Borreliose gehen erst nach einige Stunden Saugen von der Zecke in den Menschen über. Frühzeitiges, sachgerechtes Entfernen der Zecke senkt das Risiko (Tipps dazu siehe unten im "Erregersteckbrief"). Tage bis Wochen nach einer Infektion mit Borrelien kann ich um den Stich kreisrund eine Hautrötung ausbreiten, die einige Zeit weiterwandert. Suchen Sie in diesem Fall baldmöglichst eine Arztpraxis auf! Auch wenn die Rötung nachlässt, besteht die Infektion weiter.

Wenn Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt/Ihre Ärztin oder direkt an das Gesundes-Kind-Ärzteteam: www.gesundes-kind.de/faq/expertenrat.jsp.
Empfehlen Sie uns weiter!

Lassen Sie sich von unserem Vergissmeinnicht-Service an alle wichtigen U-Untersuchungen und Impftermine erinnern auch als iPhone App (www.gesundes-kind.de/recall/anmeldung/default.jsp).

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Gesundes-Kind-Team

Quellen:
RKI-Ratgeber für Ärzte: Lyme-Borreliose (http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_LymeBorreliose.html#doc2398672bodyText2)
Erregersteckbrief FSME
(http://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/fsme/#c59137)


Veröffentlichung: 18.03.2014 / Redaktion Gesundes-Kind.de
| |