Neue Gefahren für Vergiftungsunfälle bei Kindern

So genannte Caps und Lithium-Knopfzellen sind zwei neu hinzugekommene Gefahren für Kinder, berichtete das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Kommission "Bewertung von Vergiftungen".

"Liquid Caps" oder "Mega-Caps" sind kleine Packungen mit konzentriertem Flüssigwaschmittel, die in wasserlöslicher Folie eingeschweißt sind. Aufgrund ihrer bunten Farben und der kleinen Größe könnten Sie von Kindern leicht mit Süßigkeiten verwechselt werden. Die Caps enthalten hochkonzetrierte Waschmittel, die schon in kleinen Mengen  zu Übelkeit, Erbrechen oder Atemnot führen können, warnte das BfR. Das Institut rät den Herstellern, die Caps so umzugestalten, dass sie für Kinder weniger anziehend sind.
Lithiumzellen sind mit 22mm Durchmesser deutlich größer als herkömmliche Knopfzellen. Sie könnten daher leichter in der Speiseröhre steckenbleiben, so das BfR. Außerdem verfügen sie über eine höhere Spannung und Energiedichte. Entläd sich eine Lithiumzelle im Körpergewebe, können durch den starken Stromfluss verbrennungsartige Verletzungen mit schweren Organschäden entstehen. Das BfR berichtete, dass im Ausland zahlreiche schwere Verläufe und Todesfälle durch diese neuen Knopfzellen bekannt geworden seien.

Praktische Hilfe für Eltern: Broschüre und App
Die wichtigste Aufgabe für Eltern ist, Gefährliches konsequent so aufzubewahren, dass Kinder keinen Zugang haben. Das gilt bereits für die "schnell mal" abgestellte Einkaufstüte. Wie das geht, beschreibt eine Broschüre:
www.bfr.bund.de/cm/350/risiko-vergiftungsunfaelle-bei-kindern.pdf

Das BfR hat außerdem eine neue App "Vergiftungsunfälle bei Kindern" entwickelt. Sie bietet Informationen zu Chemikalien, Medikamenten, Pflanzen und Pilzen und enthält Tipps, wie sich Unfälle verhindern lassen. Unter anderem wird beschrieben, welches Vergiftungsbild ein Produkt hat und welche Maßnahmen zur Ersten Hilfe erforderlich sind. Im Notfall ist direkt aus der App ein Anruf bei einem der neun zuständigen deutschen Giftinformationszentren möglich:

Wenn Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt/Ihre Ärztin oder direkt an das Gesundes-Kind-Ärzteteam: www.gesundes-kind.de/faq/expertenrat.jsp.
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Lassen Sie sich von unserem Vergissmeinnicht-Service an alle wichtigen U-Untersuchungen und Impftermine erinnern auch als iPhone App (www.gesundes-kind.de/recall/anmeldung/default.jsp).

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Gesundes-Kind-Team

Quellen:
Pressemitteilung des BfR vom 25. April 2014 (http://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2014/08/vom_lampenoel_bis_zu_knopfzellen__50_jahre_deutsche_giftkommission-190004.html)
Pressemitteilung des BfR vom 23. Mai 2014 (www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2014/12/vergiftungs_app_des_bfr_erhaelt_deutschen_preis_fuer_onlinekommunikation-190290.html)

Veröffentlichung: 30.05.2014 / Redaktion Gesundes-Kind.de
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