Singen beruhigt Babys länger als Sprechen
Die Musik in Schlafliedern und Kinderliedern hilft Babys tatsächlich, sich zu beruhigen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Kinderlied in der Muttersprache oder einer Fremdsprache gesungen wird. Ebenso ist es unerheblich, ob das Lied von einem Menschen im Raum gesungen wird oder aus dem Lautsprecher kommt.Im schwarzen Raum
Babys können ihre Gefühle noch nicht selbst steuern. Diese Fähigkeit wird erst im Laufe der ersten Jahre erlernt. Eltern aller Kulturen nutzen Kinderlieder, um ihr Baby zu beruhigen. Kanadische Forscher wollten es jetzt ganz genau wissen: Bewirken Kinderlieder wirklich etwas, oder beruhigen sich Babys eher durch die Stimme der Mutter oder den Körperkontakt? Um das unterscheiden zu können, legten sie Säuglinge in einen ruhigen, schwarz gestrichenen Raum mit gedämpftem Licht. Ein Elternteil war im Raum anwesend, saß jedoch mit dem Rücken zum Kind.
Wenn sich das Kind an die neue Situation gewöhnt hatte, bekam es entweder ein türkisches Kinderlied vorgespielt, oder wie jemand Türkisch sprach. Bei der Sprache konnte es sich um typische Babysprache handeln, mit der Erwachsene Babys meist ansprechen oder um Sprache zwischen Erwachsenen. Außerdem wurde das Experiment in Französisch, der Muttersprache der kanadischen Babys, durchgeführt. Begann ein Kind das Gesicht so zu verziehen wie es typisch vor dem Schreien ist, endete der Versuch.
Singen schlägt Sprache um Längen
Zwischen sechs und neun Minuten lauschten die Kinder, wenn ihnen ein Lied vorgespielt wurde. Handelte es sich um Sprache, blieben sie nur etwa halb so lange ruhig. Das galt unabhängig davon, ob in Türkisch oder Französisch gesungen wurde und ob es sich um Babysprache oder normales Sprechen wie unter Erwachsenen handelte.
Kinderlieder haben in allen Kulturen einen bestimmten Tonbereich und Rhythmus. Daher ist es wenig sinnvoll, Lieder von Adele oder den Ärzten vorzusingen. Greifen Sie ruhig mal in die innere Mottenkiste und kramen Sie Klassiker hervor wie: Schlaf Kindlein, schlaf, Große Uhren machen Ticktack oder Wie das Fähnchen auf dem Turme.
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Ihr Gesundes-Kind-Team
Quelle: Pressemeldung der Universität Montreal (Kanada), 28. Oktober 2015
(www.alphagalileo.org/ViewItem.aspx?ItemId=157788&CultureCode=en)
Veröffentlichung: 30.01.2016 / Redaktion Gesundes-Kind.de