Welcher Typ sind Sie - Aktien oder Gold?

Banken müssen heutzutage sicherstellen, dass Anleger entsprechend ihrer Risikobereitschaft beraten werden. Es geht schließlich um deren eigenes Geld. Ob sich jemand vorbeugend impfen lässt oder nicht, hat ebenfalls mit der persönlichen Risikobereitschaft zu tun allerdings bestimmt diese Entscheidung nicht nur über die eigene Gesundheit.

Beste Quote: höchstens 5 zu 95
Wer die zweifache Impfung gegen Masern nicht durchführen lässt, wettet im Prinzip darauf, dass er bzw. sein Kind nicht krank wird. Da Masern sehr ansteckend sind, geht das nur so lange gut, wie mindestens 95 Prozent der Menschen in der Umgebung geimpft sind (Herdenimmunität). Gehen mehr als fünf Prozent der Bevölkerung die gleiche Wette ein, ist das Rennen verloren. Das ist vor allem problematisch für all jene, die keine Wahl haben, da sie sich nicht selbst impfen lassen können (z.B. alle Säuglinge in den ersten Lebensmonaten, Schwangere, Krebskranke, Organtransplantierte).

Die Wetteinsätze
Seit Beginn der Meldepflicht in 2001 gingen die Fallzahlen in Deutschland zunächst stetig zurück, da die Impfquoten in der Schuleingangsuntersuchung kontinuierlich von etwa 50 Prozent auf 93 Prozent anstiegen. Seit einigen Jahren steigt der Anteil der geimpften Kinder jedoch nicht weiter. Alle paar Jahre kommt es daher zu größeren Ausbrüchen, zuletzt 2006, 2011, 2013 und 2015.

Masern können auch heute noch schwere Komplikationen auslösen. Im Verlauf des aktuellsten Ausbruchs in Deutschland, im Jahr 2015, wurden rund 2.600 Masern-Fälle registriert. Allein in Berlin mussten zwölf Kinder im Krankenhaus behandelt werden. Ein Säugling mit einer bis dahin unerkannten Herzerkrankung starb an den Masern. Im Verlauf desselben Jahres wurden in Europa insgesamt fast 4.000 Masern-Fälle gemeldet - vor allem aus Frankreich, Italien, Kroatien und Österreich. Unter den Patienten befanden sich der bereits erwähnte Todesfall aus Deutschland und sechs Fälle mit Gehirnentzündung.

Sicherer Gewinn
Es geht aber auch anders. In einigen Ländern sind die Impfquoten so hoch, dass solche Ausbrüche nicht mehr vorkommen. Derzeit sind das Andorra, Armenien, Estland, Finnland, Malta, Portugal, die Slowakei, Slowenien, Schweden, die Tschechische Republik und Ungarn. Auch der gesamte nord-, mittel- und südamerikanische Kontinent gilt als masernfrei.

Wer ungern Risiken eingeht, befindet sich in Deutschland mit zwei Impfungen eindeutig auf der Gewinnerseite. Denn in der derzeitigen Situation erkranken alle Ungeimpften irgendwann an Masern. Die Frage ist nicht, ob man ohne Impfung krank wird, nur wann das sein wird.

Wer sollte geimpft sein?
Die Masernimpfung ist eine öffentlich empfohlene Impfung für alle Kinder ab einem Alter von elf Monaten und alle Erwachsenen, die nach 1970 geboren wurden. Ausführliche Informationen finden Sie auf unserer Website (www.gesundes-kind.de/schutzimpfung/masern-info.jsp).

Wenn Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt/Ihre Ärztin oder direkt an das Gesundes-Kind-Ärzteteam: www.gesundes-kind.de/faq/expertenrat.jsp.

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Lassen Sie sich von unserem Vergissmeinnicht-Service an alle wichtigen U-Untersuchungen und Impftermine erinnern.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Gesundes-Kind-Team

Quellen:
Deutsches Ärzteblatt 2016; 113(14): A-646 / B-543 / C-538
(www.aerzteblatt.de/pdf.asp?id=175666)

Bericht über den Masernausbruch in Berlin
(www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2015/Ausgaben/47_48_15.pdf)


Veröffentlichung: 26.07.2016 / Redaktion Gesundes-Kind.de
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