Who is Who der Corona-Tests

Corona-Testung in der Schule

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Corona-Tests gehören derzeit zum Alltag in Schule und Kita. Durch Routinetestungen sollen Infektionen mit dem Coronavirus frühzeitig erkannt werden, um eine Weiterverbreitung zu vermeiden. Zunehmend werden sogenannte Lolli-Pool-Tests eingesetzt. Für Eltern werfen die Tests viele Fragen auf: Wie unterscheiden sie sich von anderen Tests? Wie läuft der Test ab? Wie geht es nach einem positiven Ergebnis weiter?

PCR-Pool-Tests – für Schulen und Kitas empfohlen

Pool-Tests mit der PCR-Methode werden in der aktuellen Nationalen Teststrategie für Reihentestungen an Bildungseinrichtungen bevorzugt empfohlen. Dabei handelt es sich um einen einfachen Speicheltest: Jedes Kind einer Klasse oder Kita-Gruppe sowie jede Betreuungsperson lutscht für etwa 30 Sekunden an einem Tupfer wie an einem Lolli. Alle Tupfer mit den Speichelproben werden in einem gemeinsamen Probenröhrchen gesammelt. Anschließend erfolgt in einem Labor eine PCR-Analyse dieses Pools.

Die PCR-Methode gilt als das zuverlässigste Verfahren zum direkten Erregernachweis von SARS-CoV-2. Mittels Polymerase-Kettenreaktion (polymerase chain reaction, PCR) wird das Erbgut des Virus vervielfältigt. Dadurch gelingt es, den Erreger nachzuweisen, auch wenn nur wenige Viren vorhanden sind.

Ist das Ergebnis eines PCR-Pool-Tests positiv, zeigt dies an, dass mindestens eine Person infiziert ist. Alle Kinder und das Personal müssen am nächsten Tag zu Hause bleiben und eine Einzelprobe nehmen, damit durch Einzel-PCR-Tests herausgefunden werden kann, wer mit dem Coronavirus infiziert ist.

Ein positives Ergebnis im Einzel-PCR-Test bedeutet, dass die getestete Person infiziert ist – auch wenn sie (noch) keine Symptome hat. Das Gesundheitsamt wird eine häusliche Isolierung anordnen und über weitere Maßnahmen wie die Quarantäne von Kontaktpersonen entscheiden.

Antigen-Tests – durch geschultes Personal oder zur Eigenanwendung

Im Rahmen von Testkonzepten an Schulen und Kitas werden häufig Antigen-Tests eingesetzt. Es stehen Antigen-Schnelltests zur Verfügung, bei denen die Probenentnahme durch geschultes Personal erfolgen muss, sowie Antigen-Selbsttests zur Eigenanwendung.

Antigen-Tests weisen bei einer Infektion Eiweiße des Coronavirus SARS-CoV-2 nach. Die Auswertung erfolgt vor Ort und das Ergebnis kann in der Regel innerhalb von 15 Minuten in der Testkassette abgelesen werden. Das Ergebnis ist allerdings nicht so zuverlässig wie beim PCR-Test. Nachteil der Antigen-Tests ist, dass sie weniger empfindlich (sensitiv) sind. So fallen Antigen-Tests nicht selten fälschlicherweise negativ aus, wenn nur wenige Viren vorhanden sind. Zu falsch-negativen Ergebnissen kann es beispielsweise bei einer (noch) geringen Viruslast kurz nach einer Infektion kommen, solange keine Symptome vorhanden sind. Antigen-Tests sind auch nicht so genau (spezifisch) wie PCR-Tests. Daher kann ein falsch-positives Ergebnis angezeigt werden, obwohl die getestete Person nicht infiziert ist. Ein positives Ergebnis im Antigen-Test muss immer durch einen PCR-Test bestätigt werden.

Bitte beachten Sie: Ein negatives Ergebnis im Antigen-Test sollte nicht in falsche Sicherheit wiegen – Getestete könnten dennoch infiziert sein und andere anstecken. Daher sollten unbedingt die derzeit gültigen Corona-Regeln und Infektionsschutzmaßnahmen weiter eingehalten werden.

Tipps, wo Eltern zuverlässige Infos finden

Welche Testkonzepte an Kitas und Schulen gelten, wird in den Corona-Verordnungen der Bundesländer geregelt. Eine Deutschlandkarte gibt einen Überblick über die Internetseiten mit den länderspezifischen Regelungen.

Informationen zu Antigen-Tests auf SARS-CoV-2 sind in einem Flyer des Robert Koch-Instituts (RKI) zusammengefasst, der in verschiedenen Sprachen erhältlich ist. In einer interaktiven Grafik können Sie die Aussagekraft von Antigen-Tests errechnen.

Die Qualität von Antigen-Tests kann sehr unterschiedlich sein. Eine aktuelle Liste über zugelassene Antigen-Tests stellt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zusammen.

Ausführliche Informationen zum Ablauf von PCR-Pool-Tests mit der Lolli-Methode finden Sie in einem Merkblatt des Robert Koch-Instituts (RKI), das in zahlreichen Sprachen erhältlich ist.

Wenn Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich am besten an Ihren Kinderarzt beziehungsweise an Ihre Kinderärztin oder auch an das Expertenteam von www.gesundes-kind.de. Lassen Sie sich von unserem Erinnerungsservice an alle U-Untersuchungen und Impfungen für Ihr Kind erinnern.

Quellen

Robert Koch-Institut (RKI): Nationale Teststrategie (Stand: 06.12.2021)

Bundesministerium für Gesundheit (BMG): Fragen und Antworten zu COVID-19-Tests (zuletzt abgerufen am 17.12.2021)

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Tests auf das Coronavirus SARS-CoV-2 (zuletzt abgerufen am 17.12.2021)

Veröffentlichung: 17.12.2021 / Redaktion Gesundes-Kind.de
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