HPV-Impfung später nachholen?

13. Oktober 2022

Guten Tag!

Als meine Tochter 9 Jahre alt war, hat sie die erste HRV-Impfung [HPV-Impfung, Anm. der Redaktion] bekommen. Nachdem hatte sie viel Schmerzen an der Hand und wollte nicht mehr die 2. Impfung haben. Bis jetzt, sie ist schon fast 13 J.a., gibt es keine Möglichkeit sie zu überreden eine Impfung machen. Sollte ich über das versäumte HRV Sorge machen? Wenn sie in ein paar Jahre bereit zu HRV Impfung ist, was soll ich beachten?

Vielen Dank für die Info.

Humane Papillomviren (HPV) können je nach Virustyp Feigwarzen am Genital- und Analbereich oder Krebs am Gebärmutterhalts, am äußeren weiblichen Genitale, an Scheide oder Penis, am After oder auch im Mund und am Rachen verursachen. Die in Deutschland verfügbaren HPV-Impfstoffe richten sich gegen die beiden wichtigsten HPV-Typen, die Krebs verursachen können. Einer der Impfstoffe schützt zusätzlich vor Infektionen mit weiteren HPV-Typen.

Die Ständige Impfkommission STIKO empfiehlt die Impfung gegen HPV für Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Versäumte Impfungen sollten baldmöglichst und bis zum Alter von 18 Jahren nachgeholt werden. Die HPV-Impfung sollte am besten vor den ersten sexuellen Kontakten abgeschlossen sein. Denn nach Beginn der sexuellen Aktivität kommt es rasch zu HPV-Infektionen und bei schon bestehender Infektion kann die Impfung nicht mehr vor Erkrankung mit diesem HPV-Typ schützen. Aber auch noch nach Beginn der sexuellen Aktivität kann es sinnvoll sein, eine versäumte Impfung gegen HPV nachzuholen. Falls es schon zu einer Infektion mit einem der HPV-Typen gekommen ist, kann die Impfung noch Schutz vor anderen im Impfstoff enthaltenen HPV-Typen bieten.

Weitere Informationen zu HPV und der Impfung finden Sie auf unseren Internetseiten unter gesundes-kind.de/…/ sowie beim Robert Koch-Institut (RKI) unter rki.de/…/FAQ-Liste_HPV_Impfen.html .

Nach der Impfung gegen HPV – wie auch nach anderen Impfungen – kann es zu Schmerzen, Rötungen und Schwellungen an der Einstichstelle kommen. Solche Impfreaktionen sind Ausdruck einer erwünschten Auseinandersetzung des Immunsystems mit dem Impfstoff. Die Beschwerden klingen in der Regel nach wenigen Tagen von selbst wieder ab.

Die Angst vor möglichen Schmerzen kann jedoch dazu führen, dass Kinder und Jugendliche – wie auch Erwachsene – sich vor weiteren Impfungen scheuen. Am besten sollte dann mit dem Kinderarzt oder der Kinderärztin das weitere Vorgehen besprochen werden. Mit älteren Kindern und Jugendlichen sollten gemeinsam Maßnahmen gegen mögliche Schmerzen überlegt werden. Tipps, wie sich Schmerzen und Stress bei der Impfung vermeiden lassen, finden Sie unter impfen-info.de/…/. Nach der Impfung können das Schonen des Arms, in den geimpft wurde, sowie das Kühlen der Impfstelle helfen, Schmerzen zu lindern. Treten ausgeprägte Schmerzen auf, kann ein schmerzstillendes Medikament erwogen werden.

Gesundheitliche Beeinträchtigungen nach einer Impfung, die über übliche Impfreaktionen hinausgehen, sollten von einem Arzt oder einer Ärztin abgeklärt und gegebenenfalls behandelt werden. Bei Verdacht auf eine Impfnebenwirkung muss eine Meldung an das Gesundheitsamt oder das Paul-Ehrlich-Institut (nebenwirkungen.bund.de/…/home_node.html ) erfolgen.

Bitte haben Sie Verständnis, dass wir nur allgemeine Hinweise geben können und lassen Sie sich am besten bei Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin individuell beraten.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Gesundes-Kind-Team

*Die in den Antworten gegebenen Informationen entsprechen dem wissenschaftlichen Stand zum Zeitpunkt der Erstellung.
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Unser Expertenrat vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin an der Universitätsmedizin Mainz beantwortet Ihre Fragen zum Thema Impfschutz für Kinder.