Konflikte konstruktiv lösen

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Immer wieder ändern sich die Corona-Regeln in Kita oder Schule, aber auch bei so manchen Freizeitaktivitäten, oft kommt eine angespannte Situation am Arbeitsplatz oder im Homeoffice hinzu, vielleicht werden zu Hause auch noch Quarantänemaßnahmen nötig: Familien sind nun schon im dritten Corona-Jahr besonderen Belastungen ausgesetzt. Nicht verwunderlich, wenn es in diesen Zeiten vermehrt zu Spannungen und Konflikten kommen kann.
Konflikte gehören dazu
Unterschiedliche Bedürfnisse und Meinungsverschiedenheiten zwischen Menschen sind normal. Konflikte und Streit im Zusammenleben bleiben daher nicht aus. Diese auszuhalten und konstruktiv auszutragen, stärkt die Beziehungen untereinander und hilft Kindern, auch im späteren Leben besser mit Konflikten umzugehen.
Einfache Tipps und Strategien können dazu beitragen, auch unter Stress und Belastung Konflikte gut zu meistern. Als Eltern haben Sie dabei eine wichtige Vorbildfunktion für Ihr Kind.
Tipps für ein entspannteres Miteinander
Zuhören: Lassen Sie einander ausreden. Hören Sie aufmerksam zu und zeigen Sie Interesse, auch wenn die Meinungen auseinandergehen. Versuchen Sie, sich mit vorschnellen Bewertungen zurückzuhalten.
Ich-Botschaften: Formulieren Sie Ihre Gefühle und Ihre Sicht der Dinge als Ich-Botschaften, ohne Ihr Gegenüber anzugreifen. Bleiben Sie konkret und vermeiden Sie pauschale Vorwürfe. Sagen Sie besser „Ich habe Sorge, dass…“ statt „Immer machst du…“. Üben Sie dies auch mit Ihrem Kind ein.
Kompromisse: Nehmen Sie ernst, was Ihr Kind sagt und vermitteln Sie Wertschätzung. Versuchen Sie, sich auf die Sichtweise Ihres Kindes einzulassen und finden Sie gemeinsam Lösungen, die auch die Ideen Ihres Kindes miteinbeziehen.
Tief durchatmen: Wenn Ärger und Wut Sie zu überwältigen drohen, stellen Sie sich mit beiden Beinen fest auf den Boden, atmen Sie tief durch und zählen bis 10. Ermutigen Sie auch Ihr Kind dazu.
Auszeit nehmen: Manchmal kann es sinnvoll sein, für einen Moment die Situation zu verlassen, um sich zu beruhigen. Respektieren Sie auch, wenn sich Ihr Kind eine kleine Auszeit in seinem Zimmer nimmt. Aber bleiben Sie stets offen für ein versöhnendes Gespräch.
Unterstützung holen: Wenn Sie Unterstützung benötigen, zögern Sie nicht, Hilfe zu holen – möglichst, bevor die Situation eskaliert.
Beratung und Hilfe
Bei Sorgen und Problemen rund um das familiäre Zusammenleben kann es sehr entlastend und hilfreich sein, Unterstützung von außenstehenden, speziell für diese Situationen geschulten Menschen oder auch von anderen Betroffenen zu erhalten. Kostenlose Angebote sind zum Beispiel:
Nummer gegen Kummer
Rat und Unterstützung für Eltern: Elterntelefon 0800 111 0 550
Beratung für Kinder- und Jugendliche: Kinder- und Jugendtelefon 116 111 sowie Online-Beratung
bke-Elternberatung
Erziehungsberatung und Austausch im Forum, per Mail oder Chat – ein Angebot der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung e. V.
Ideen für Familien
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Quellen
SOS-Kinderdörfer: Schrei mich nicht an! (Stand: 24.01.2022)
Bundesministerium für Gesundheit (BMG) – Zusammen gegen Corona: Umgang mit Gefühlen (Stand: 08.09.2021)