Sport macht fit für die Schule

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Auf dem Spielplatz den neuen Kletterturm erklimmen, sich zum Fußballspielen treffen, endlich wieder ins Schwimmbad gehen: Der Sommer weckt die Bewegungsfreude und lädt zu sportlichen Aktivitäten ein.
Regelmäßige Bewegung hält Kinder gesund. Darüber hinaus verbessert körperliche Fitness die schulische Leistungsfähigkeit und die gesundheitsbezogene Lebensqualität, wie eine aktuelle Studie der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften an der Technischen Universität München (TUM) ergab.
Sport verbessert geistige Fitness und Lebensqualität
An der Studie beteiligten sich 3.285 Mädchen und 3.248 Jungen aus Grundschulen im Landkreis Berchtesgadener Land. Ein Forschungsteam bestimmte anhand standardisierter Testverfahren die Kraft und Ausdauer der Grundschulkinder sowie ihre Konzentrationsfähigkeit und gesundheitsbezogene Lebensqualität. Das Ergebnis: Je besser die körperliche Fitness der Kinder ist, desto mehr können sie sich konzentrieren und desto höher ist auch ihre gesundheitsbezogene Lebensqualität. Außerdem zeigte sich, dass körperlich fitte Kinder auch eher den Sprung auf das Gymnasium schaffen als sportlich weniger leistungsfähige Kinder.
Übergewichtige Kinder erzielten bei allen Tests für die körperliche Fitness schlechtere Ergebnisse als unter- oder normalgewichtige Kinder. Bei adipösen Kindern waren auch die Werte für die gesundheitsbezogene Lebensqualität insgesamt, für körperliches Wohlbefinden, Selbstwertgefühl sowie das Wohlfühlen in Freundschaften und Schule deutlich verringert.
Wichtig sei es, Kinder frühzeitig motorisch zu unterstützen, so das Resümee der Studie. Hierbei ist die Zusammenarbeit von Eltern, Schulen, Gemeinden und Sportvereinen gefragt.
Die Bewegungsfreude fördern
Vor allem jüngere Kinder haben einen großen Bewegungsdrang. Eltern sollten ihrem Kind ermöglichen, sich – in sicherer Umgebung – ausreichend auszutoben. Für ältere Kids ist die digitale Welt allerdings oft spannender als der Familienspaziergang oder das Kinderturnen. Doch auch im Schulalter ist regelmäßige Bewegung für Gesundheit und Wohlbefinden unerlässlich. Als Richtwert gilt: täglich mindestens eine Stunde körperliche Aktivitäten. Dazu zählen auch Alltagsbewegungen wie der Schulweg zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Hinzukommen sollte zwei- bis dreimal wöchentlich Sport, der Kraft und Ausdauer stärkt.
Bewegungsmuffel auf Trab zu bringen, ist jedoch nicht immer einfach. Motivieren Sie Ihr Kind behutsam und mit Geduld – dabei ist auch Ihr Vorbild gefragt!
- Probieren Sie gemeinsam neue Freizeitaktivitäten wie ein Erlebnisbad oder einen Kletterpark aus. Dabei kommt es auf den Spaß und nicht auf Höchstleistung an!
- Planen Sie besondere Ausflüge, zum Beispiel eine Radtour zu einem Abenteuerspielplatz oder eine Nachtwanderung mit Taschenlampen.
- Heute gibt es viele trendige Sportarten, wie beispielsweise Hip Hop oder Street Dance. Bleiben Sie offen, wenn Ihr Kind sich dafür begeistert.
- Erkundigen Sie sich nach Angeboten vor Ort. Viele Vereine bieten Schnupperstunden an, um neue Sportarten kennenzulernen – vielleicht ist auch für Ihr Kind etwas dabei.
- Zeigen Sie Interesse für die sportlichen Aktivitäten Ihres Kindes, ermöglichen Sie eine regelmäßige Teilnahme an den Trainingsstunden und schauen Sie bei Vorführungen oder Wettkämpfen zu. Die Sporttermine Ihres Kindes sollten einen festen Platz im Familienkalender bekommen.
Viele weitere Tipps finden Sie unter „Bewegung tut gut“.
Quellen
Sport verbessert Konzentration und Lebensqualität. Pressmitteilung der Technischen Universität München (Stand: 5. April 2022)
Köble K et al.: A Better Cardiopulmonary Fitness Is Associated with Improved Concentration Level and Health-Related Quality of Life in Primary School Children. J. Clin. Med. 2022, 11 (5), 1326.
doi.org/10.3390/jcm11051326
Bewegung tut gut. Informationsangebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) (zuletzt abgerufen am 31 Mai 2022)